Stage 2: Modifikation der Auspuffpfeife

 

Viele Gedanken habe ich mir darüber gemacht, warum die Auspuffanlage nur über ein so schmales Drehzahlband, knapp 1500 1/min, Spitzendrehmoment bringt. Bei der YPVS-Anlage sind es 2500 1/min. Schließlich habe ich den Auspuff einer 74er aufgeflext und den einer YPVS. Es stellte sich folgendes heraus:

  • Das erste Prallblech der YPVS hat acht 14 mm Löcher rund herum und ein zentrales Loch von 32,5 mm. Das der RD250 hat nur vier 10mm Löcher und ebenfalls ein zentrales von 32,5 mm.
  • Das zweite Prallblech ist bei der YPVS in einem Abstand von 65 mm montiert, bei der RD250 in einem Abstand von 80 mm. Die Prallbleche der YPVS haben einen Außendurchmesser von 88 mm, das der RD 250 von 85 mm.
  • Die Auspuffpfeife der RD250 steckt im zentralen Loch des ersten Prallbleches und macht dadurch das zweite Prallblech wirkungslos. Die Pfeife der YPVS endet dagegen noch vor dem zweiten Prallblech.

 

Resümee:

Bei der RD250 wird die ankommende Druckwelle nur am ersten Prallblech reflektiert, das zweite entfaltet auf Grund der kleinen Fläche der Löcher keine Wirkung. Daher kommt das schmale nutzbare Drehzahlband. Bei der YPVS werden dagegen 34% der Druckwelle am zweiten Prallblech reflektiert. Nach der unten beschriebenen Modifikation der Auspuffpfeife kommt die Luftgekühlte immerhin auf 21% Reflexion am 2ten Prallblech.

 

Die einfachste Abhilfe in die richtige Richtung ist die Änderung der Pfeife. Die seitlichen Lochungen vorn an der Pfeife müssen verschlossen werden, in dem man eine Hülse aus 0,7 mm Blech einschiebt. Dann sägt man die Schlitze in der Pfeife von vorne etwa 10 mm tiefer ein und biegt die sechs entstehenden Blechlaschen über der zylindrischen Hülse so zusammen so, dass die Pfeife vorne verschlossen und ca. 16 mm kürzer ist.

Bild: Pfeife von vorn --verschlossen und offen
Bild: Pfeife von vorn --verschlossen und offen

Im Bild  ist das erste Prallblech an der Originalpfeife gezeigt und das zweite an der  getunten Pfeife. Man muss sich das jeweilige fehlende Prallblech bei der andere Pfeife dazu denken. Man sieht schön (rote Pfeile), wie sich die Druckwelle im Original durch die Pfeife und die Lochungen hindurchquälen muss, während im getunten Zustand das Gas am gekürzten Pfeifenkopf vorbei kommt.


Im Ergebnis passiert folgendes: Die Druckwelle verpufft nun nicht mehr wirkungslos in der Pfeife sondern findet ihren Weg zum zweiten Prallblech, wo sie reflektiert werden kann. Gleichzeitig wird ein Teil der Druckwelle durch die verschlossenen Pfeifenkopf reflektiert. Als Resultat verbreitert sich das Drehzahlband um ca.1000 1/min nach unten. Der volle Schub setzt zwar unverändert erst bei 6500 1/min ein, zwischen 5500 und 6500 schiebt die Fuhre aber wesentlich kräftiger voran.